Zwangsstörungen

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Die Zwangsstörung ist eine neuropsychiatrische Erkrankung und gilt als psychische Störung.

Von einer Zwangsstörung spricht man, wenn bestimmte Handlungen zu zeitintensiven Ritualen geworden sind. Die Betroffenen erkennen zwar, dass ihr Verhalten unsinnig ist, haben aber nicht die Möglichkeit es zu verändern; dadurch entsteht ein großer Leidensdruck. Die Patienten verspüren eine starke quälende Unruhe und körperliches Unbehagen und kommen erst nach Ausführung ihrer Rituale wieder zur Ruhe.

Zwangsgedanken

Zwanghafte, sich immer wieder aufdrängende Denkinhalte, die vom Betroffenen als unsinnig und Ich-fremd erlebt werden.

Zwangsimpulse

Dies sind sich aufdrängende aggressive, sexuelle oder auch religiöse Impulse. Der Betroffene lebt in ständiger Angst andere zu verletzen oder zu schädigen. In der Regel kommt es zu keiner Ausführung dieser Impulse. Auch der Zwangsimpuls wird als unsinnig und Ich-Fremd erlebt.

Zwangshandlungen

Hierbei treten Ängste in Zusammenhang mit bestimmten Situationen und oder Objekten auf. Diese werden versucht durch die Rituale zu bekämpfen, teilweise bis zur völligen physischen wie psychischen Erschöpfung. Können diese Rituale nicht ausgeführt werden, kann es zu extremer Panik kommen.
Betroffene können unter einem oder allen aufgeführten Symptomen leiden.

Auch bei den Zwangsstörungen ist das Leitsymptom die Angst.

Die häufigsten Formen der Zwangsstörungen:
  • Wasch- und Reinigungszwänge
  • Kontrollzwänge
  • Aggressive, sexuelle und auch religiöse Zwangsgedanken
  • Ordnungszwänge
  • Zählzwänge
  • Sammel- und Aufbewahrungszwänge
  • Wiederholungszwänge

Betroffene sind erheblich in ihrer Lebensqualität und Lebensfreude eingeschränkt. Bei Nichtausführen der Rituale können viele verschiedene körperliche Reaktionen auftreten: Herzrasen, verstärktes Herzklopfen, Schmerzen im Brustbereich, Kurzatmigkeit, das Gefühl zu ersticken, Schwitzen, Zittern, Schwindel oder Ohnmacht, Magen- und Darmbeschwerden, Hitzewallungen, Schüttelfrost, Taubheitsgefühl, Kribbeln, ein Gefühl der Unwirklichkeit und veränderte Wahrnehmung. Zusätzlich kommt es zu Ängsten, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden bis hin zu einem möglichen Herzinfarkt. Es ist keine Seltenheit, dass Zwangsstörungen einhergehen mit früheren oder noch aktuellen Essstörungen.

Depressionen sind ein häufiger Begleiter, da Lebensfreude und Lebensqualität erheblich eingeschränkt sind und es oft zu sozialer Isolation kommt. Mitunter ist ein Alkohol- und Medikamentenmissbrauch zu beobachten.

Es sollte noch erwähnt werden, dass bei extremen Angst- und Zwangsstörungen die Gefahr der Suizidalität besteht. Betroffene verlieren mitunter nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern sämtlichen Kontakt zur Außenwelt. Es ist kein geregelter Tagesablauf mehr möglich. In diesen besonders schwerwiegenden Fällen ist ein Klinikaufenthalt zwingend notwendig.

Bei Extremen sollte angemerkt werden, dass gerade bei den Zwangsstörungen mitunter keine Heilung erreicht werden kann – jedoch eine Verbesserung und Umgangsweise der Zwangsstörung, die es den Betroffenen ermöglicht, ihren Alltag wieder strukturierter zu bewältigen.